Informationen zur Aufführung am 13.04.2008

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IMMER NOCH IMMER
 
 
 
            ein Chanson Abend
                       
     mit
            Barbara Thalheim und Jean Pacalet

Die wohl bedeutendste deutsche Chansonsängerin und der französische Akkordeonist bringen politisch und gesellschaftlich ambitionierte Chansons von Barbara Thalheim. Begleitet von sanften Akkordeon- und Gitarrenklängen singt Thalheim von Sehnsucht und Glück, von Fremdbestimmung und sozialen Problemen. Jedes Stück erzählt eine Geschichte.

Einatmend ist es Sehnsucht, das sich immer wieder Wundern über die Wunden, die das Leben schlägt. Ausatmend ist es der punkige Walzertakt des Widerständigen. Beides verbindet Thalheimer in ihrer Biografie als auch in ihren Chansons.

"Hinter ihr könnte sich so manche selbst ernannte Chansonnette verstecken oder es gleich ganz lassen, auf öffentlichen Podien singend aufzutreten: Denn diese Frau hat Stimme, und sie hat etwas zu sagen. Die Rede ist von Barbara Thalheim. Von einer Sängerin, die heute Seltenheitswert besitzt in unserer glatt gebügelten Unterhaltungswelt. Die Thalheim ist eine Frau mit Brüchen, Falten, Ecken, Kanten. Eine Diseuse von Welt, geflittert und genährt durch die harte Lebensschule der Dialektik, durch den Stempel "Herkurift DDR ". Geübte Widerständlerin. Schlagkraft, Witz und Wahrheit garantiert. Eigenschaften, die sie bewahren vor Gefühligkeit, Kitsch und anderen Singsang-Banalitäten. Das macht ihre selbstverfassten Songs in schöner Anmaßung unbequem, streitbar; politisch. Ihr raues Timbre zwingt zum Zu- und immer Weiterhören... ". (Münchner Merkur)

Barbara Thalheim hat über 20 Schallplatten und CD's veröffentlicht. Die letzte CD "Insel Sein", erschien 2004 und erhielt den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Das neueste Album "IMMER NOCH IMMER" (eingespielt mit ihrer Band und diversen Gastmusiker und von Jean Pacalet kunstvoll arrangiert) erschient im Januar 2007 im 'pläne' Verlag, Dormund.

Musikalisch ist diese neue CD filigran und kompakt zugleich, durchsetzt von kammermusikalischen, jazzigen, pop- und rockigen Passagen. Es war der Wunsch Barbara Thalheims, die die meisten Songs komponierte und mit ihrem Co-Texter Michael Wüstefeld textete, nicht unbedingt vordergründig - wie bei Chanson sonst üblich - abgemischt zu werden. "Für mich ist das Genre Chanson, das nun seit 30 Jahren mein Lebensinhalt ist, eine Troika: Inhalt, Musik, Interpretation sind absolut gleichberechtigt", sagt die Sängerin, die sich selbst niemals Sängerin nennen würde, sondern am liebsten als "rhythmische Ruferin" bezeichnet.

Sie beteuert, seit 1990 stetig ihre Netze in Richtung 'pläne' ausgeworfen zu haben und wundert sich nun überhaupt nicht, dass es ausgerechnet mit dieser CD geklappt hat. "Ick wunder mir über janischt mehr .. " wie es in dem Song "Das Wundem ist Herrn Müllers Lust" heißt.

Eigentlich wollte Barbara Thalheim einen Roman beenden, stattdessen sind neue Lieder entstanden, die sich zu einem Programm verdichteten. Titel wie: " "Nur weg", ein sarkastischer Rückblick auf ihre Zeit im Berliner Stadtbezirk Neukölln, weisen die Sängerin als genaue Beobachterin und Satirikerin aus. Ein durchaus umstrittener neuer Song heißt "Der alte Sozi". In ihm geht es um die (Selbst) Demontage der SPD seit dem unrühmlichen Abgang der letzten rot-grünen Regierung unter Gerhard Schröder. Als Barbara Thalheim dieses Lied bei einer SPD- Veranstaltung sang, gab es tumultartige Reaktionen, nicht nur der Song fiel durch, auch die Sängerin. Gut so, sagt sie, genauso ist es gemeint, das Lied. Aber auch sehr persönliche Zeugnisse von Lebenskrisen, "Einmal" und melancholischen Rückschauen, "Kinderland" sind auf der neuen CD vertreten.

" Wieder weht am Halbmast mein letztes Hemd/ geht das Leben mit mir fremd/
immer noch immer wieder blüht der Ginster am "lnselblick"/
bringt mir ein Lied das Blau zurück/
immer noch immer wieder reizt mich das grelle Bühnenlicht... "

heißt es im Titel-Song, der neuen Thalheim - CD. Immer noch und immer wieder – vielleicht das Motto der Ostberliner Chanson-Altmeisterin

Wir
wundem uns auch nicht, wir freuen uns über die neue CD ,der Thalheim'.

"Barbara Thalheim mischt sich ein in aktuelle Politik; in gesellschaftliche Befindlichkeiten. Nie wird sie dabe'i zur Dozentin, sondern verpackt stetig zwinkernden Auges ihre politischen Positionierungen in charmante Anek- doten. Thalheim ist die Herum-gekommene, im Leben und in der Welt. Lebensklug scheint sie, mal wütend, mal zweifelnd, mal verwirrt amüsiert. Und sie ist dies alles mit einer schier unbändigen Energie, die einen in den Bann zieht. " (Kieler Nachrichten

 

 

Die Schwäbische Zeitung schreibt: